01.06.2025 von Viktor Siebert
Reparatur-Story aus der Praxis Fanuc Servo Amplifier A06B-6114-H205
Vor wenigen Wochen erreichte uns ein Fanuc Servo Amplifier A06B-6114-H205 aus einer Produktionsanlage, in der es plötzlich zu wiederholten Ausfällen kam – begleitet von sporadischen Alarmauslösungen und unklaren Fehlerbildern. Der Kunde berichtete, dass der Antrieb über Jahre hinweg zuverlässig lief, bis sich schleichende Probleme zeigten: Die Achse verlor in unregelmäßigen Abständen die Position, die Maschine musste oft neu referenziert werden. Schließlich kam es zu einem Totalausfall mit permanent leuchtender Statusanzeige „8“.
Die Herausforderung: Der Kunde konnte kurzfristig keinen Ersatz beschaffen, zudem wurde der Antrieb zuvor in einer anderen Werkstatt überprüft – ohne Erfolg. Unsere Techniker führten eine präzise Diagnose durch und stellten fest: Die Fehlerquelle lag im Bereich der Leistungsendstufen und im internen Monitoring des Stromwertes.
Nach intensiver Reinigung wurde das Gerät präventiv überholt: Defekte Leistungsmodule, gealterte Kondensatoren sowie ein beschädigter Sensor am Kühlkörper wurden ersetzt. Abschließend erfolgten Langzeittests auf unserem Fanuc-Teststand mit entsprechender Belastungssimulation.
Im Detail – so wurde das Gerät bei uns repariert
Unsere Techniker führten folgende Maßnahmen durch:
- Zustandsanalyse & Thermografie: Ermittlung thermischer Hotspots auf Platinen und Leistungskomponenten.
- Reinigung: Entfernen von Staub, Öl und Leiterplattenbelägen im Ultraschallbad.
- Tausch defekter Komponenten: Austausch aller IGBT-Module, Ansteuerungstransistoren und empfindlicher Stromsensoren.
- Präventive Überholung:
- Erneuerung aller Elektrolytkondensatoren (besonders im Zwischenkreis).
- Austausch der Relaiskontakte für das Bremsmanagement.
- Prüfung und ggf. Austausch der Steckverbinder.
- Erneuerung der Gate-Widerstände an den Treiberstufen.
- Testlauf unter Nennbelastung auf unserem speziell entwickelten Fanuc-Teststand.
- Dokumentation & Prüfprotokoll: für vollständige Rückverfolgbarkeit und Kundensicherheit.
Das Ergebnis: stabiler Dauerlauf über 3 Stunden, alle internen Temperaturen im Normbereich, keine Spannungs- oder Stromabweichungen mehr.
Weitere Informationen wie Preis, Lieferzeit zum: Fanuc Servo Amplifier Module A06B-6114-H205
Mehr Informationen zu unserer Mitsubishi-Reparaturkompetenz finden Sie hier: Fanuc Drive Reparatur bei Industrypart
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Unser Team freut sich auf Ihre Anfrage!
Gerätespezifikationen
Parameter | Wert |
---|
Modell | A06B-6114-H205 |
Eingangsspannung | 283 – 339 V AC |
Ausgangsspannung | 240 V |
Ausgangsstrom L/M-Achse | je 6,5 A |
Gewicht | ca. 3,9 kg |
Bei Fanuc-Geräten der Serie A06B-6114 handelt es sich um Servo-Verstärkermodule (Alpha-i SVM). Ausfälle und Störungen bei diesen Geräten werden in der Regel durch Alarmcodes auf dem Gerät oder der CNC-Steuerung angezeigt. Basierend auf häufigen Nennungen in technischen Dokumentationen und Fachforen gehören zu den am meisten vorkommenden Fehlern:
Häufige Alarmcodes und Fehlerursachen:
- Alarmcode 1 oder F: Lüfterstörungen
- Bedeutung: Der interne Lüfter des Verstärkers oder der Kühlerlüfter ist ausgefallen.
- Mögliche Ursachen: Defekter Lüfter, blockierter Lüfter durch Fremdkörper, lose Kabelverbindung des Lüfters. Dies kann zu Überhitzung führen.
- Alarmcode 2: Unterspannung der Steuerspannung
- Bedeutung: Die 5V-Steuerspannung für den Verstärker ist zu niedrig.
- Mögliche Ursachen: Probleme mit der Stromversorgungseinheit (PSM), defekte Kabel oder Verbindungen, interner Fehler im Verstärker.
- Alarmcode 5: Unterspannung im DC-Zwischenkreis (LVDC)
- Bedeutung: Die Spannung im Gleichstromzwischenkreis des Verstärkers ist zu niedrig.
- Mögliche Ursachen: Probleme mit der Hauptstromversorgung, defektes Power Supply Module (PSM), Fehler im Verstärker selbst.
- Alarmcode 6: Überhitzung des Wechselrichters
- Bedeutung: Das Leistungsmodul (IPM) oder der Verstärker ist überhitzt.
- Mögliche Ursachen: Ausfall des Kühlsystems (siehe Alarm 1/F), Überlastung des Motors, unzureichende Belüftung im Schaltschrank, hohe Umgebungstemperaturen.
- Alarmcode 8, 9, A (mit oder ohne Punkt): Überstrom oder IPM-Alarm
- Bedeutung:
- Ohne Punkt (z.B. 8): Überstrom in der entsprechenden Achse (L, M, oder N).
- Mit Punkt (z.B. 8.): IPM-Alarm (Intelligent Power Module) in der entsprechenden Achse. Dies deutet oft auf einen internen Fehler im Leistungsmodul hin, möglicherweise durch Überstrom, Überhitzung oder Kurzschluss.
- Mögliche Ursachen: Kurzschluss im Motor oder Motorkabel, defekter Motor, mechanische Blockade der Achse, fehlerhafter Verstärker (IPM).
- Alarmcode P: Kommunikationsfehler
- Bedeutung: Kommunikationsfehler zwischen dem Verstärker und der CNC-Steuerung oder einem anderen Modul.
- Mögliche Ursachen: Defekte Glasfaserkabel (FSSB), lose Verbindungen, fehlerhafte Einstellungen, defekte Steuerung oder Verstärkerplatine.
- Alarmcode U oder L: FSSB Kommunikationsfehler
- Bedeutung: Fehler in der High-Speed Serial Bus (FSSB) Kommunikation, die für die Verbindung zwischen CNC und Antrieben zuständig ist.
- Mögliche Ursachen: Probleme mit den Glasfaserkabeln (Beschädigung, Knick, Verschmutzung der Stecker), defekte FSSB-Schnittstellen an der CNC oder am Verstärker.
Allgemeine Fehlerquellen, die zu verschiedenen Alarmen führen können:
- Probleme mit der Stromversorgung: Instabile Eingangsspannung, defekte Netzteile.
- Verkabelungsprobleme: Lose Verbindungen, beschädigte Kabel, Kurzschlüsse.
- Kühlung: Unzureichende Kühlung im Schaltschrank kann zu Überhitzungsalarmen führen.
- Motorprobleme: Defekte Motoren (Wicklungsschluss, Lagerschaden) können Überstromalarme auslösen.
- Mechanische Probleme: Schwergängigkeit oder Blockaden in der Mechanik können zu Überlast und Überstrom führen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die genaue Diagnose oft eine systematische Fehlersuche erfordert, die das Überprüfen von Kabeln, Spannungen, Motorzustand und den Austausch von Komponenten umfassen kann. Bei wiederkehrenden oder schwerwiegenden Fehlern ist die Konsultation eines qualifizierten Fanuc-Servicetechnikers ratsam.