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Mitsubishi MR-J2S-70B Servo Drive Unit Hauptbild
19.10.2025 von Viktor Siebert
Mitsubishi MR-J2S-70B Servo Drive Unit Fehlercode: AL-30 Regenerative Error / Überlastung Bremskreis

Reparatur- und Prüfablauf bei industrypart GmbH.

Das Gerät wurde mit der Anzeige AL-30 eingesendet. Bereits beim Wareneingang war zu erkennen, dass der interne Bremskreis thermisch stark beansprucht war.
Der interne Widerstand zeigte eine deutliche Verfärbung, was auf dauerhafte Überlast hindeutet. Zudem drehte der Lüfter nur noch unregelmäßig, wodurch die Wärme nicht mehr ausreichend abgeführt wurde.

Nach der Demontage erfolgte eine Sichtprüfung der Leistungsplatine J2SB-P11B und des Leistungsteils. Dabei wurde ein defekter Transistor im Bremszweig (Regenerative IGBT) festgestellt.
Die Platine wurde gereinigt, die Transistoren, die Ansteuer-Optokoppler sowie die Temperaturfühler im Bremskreis ersetzt.
Anschließend erfolgte eine Isolationsmessung zwischen P-C-D und dem Massepotential, gefolgt von einem Hochspannungstest (1,5 kV für 60 Sekunden).

Beim Wiederaufbau wurden alle kritischen Bauteile im Leistungszweig präventiv erneuert.
Die Lüftereinheit wurde ersetzt und die Lötstellen der Steuerplatine nachgearbeitet.
Nach dem Zusammenbau erfolgte ein vollständiger Funktionstest auf dem Mitsubishi-Testplatz, wo das Gerät mit unterschiedlichen Bremszyklen und simulierten Lasten geprüft wurde.
Das Gerät erreichte danach stabile Betriebswerte, kein Anstieg der Bremswiderstandstemperatur und keine erneute AL-30-Auslösung.


Präventive Maßnahmen

  1. Regelmäßige Reinigung der Lüfter und Luftkanäle.
  2. Überprüfung der Bremszyklenzahl und eventuelle Anpassung des Maschinen-Parametrierung.
  3. Verwendung eines externen Bremswiderstands bei wiederkehrenden Stop-Start-Betrieben.
  4. Kontrolle der Klemmstellen P-C-D auf Übergangswiderstände.
  5. Vorbeugender Tausch von Lüftern und Elektrolytkondensatoren alle 4 – 6 Jahre.

Fazit

Der Fehler AL-30 beim Mitsubishi MR-J2S-70B ist ein typischer Ausfall im Bereich des regenerativen Bremskreises. Durch thermische Überlast und unzureichende Kühlung können Transistoren und Widerstände geschädigt werden.
Nach Austausch aller betroffenen Komponenten, präventiver Überholung und Test im Original-Betrieb konnte das Gerät wieder voll funktionsfähig in Betrieb genommen werden.
Ein sauberer Bremszyklus, korrekt arbeitende Lüfter und die Kontrolle der Energieabfuhr sind entscheidend für eine lange Lebensdauer dieser Serie.

Weitere Informationen wie Preis, Lieferzeit zum: Mitsubishi MR-J2S-70B Servo Drive Unit

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Allgemeine Beschreibung

Der Servoverstärker Mitsubishi MR-J2S-70B gehört zur J2-Super-Serie (SSCNET-Version) und wird in präzisen Automations- und Werkzeugmaschinen eingesetzt. Mit einer Nennleistung von 750 W und kompakter Bauweise bietet er hohe Dynamik und Zuverlässigkeit. Das Gerät verfügt über integrierte Schutzfunktionen für Überstrom, Überspannung, Überlast, Überhitzung sowie Fehler im Brems- und Regenerationskreis.

Typenschilddaten

BezeichnungWert
ModellMR-J2S-70B
Leistung750 W
Eingangsspannung3 Ph + 1 Ph 200–230 V 50/60 Hz
Eingangsstrom3,8 A (3-phasig) / 5,7 A (1-phasig)
Ausgangsspannung170 V 0–360 Hz 5,1 A
SteuerungSSCNET-Bus
SchutzartIP00 (offen)
KühlungZwangsbelüftet
Gewichtca. 1,7 kg
HerkunftMade in Japan

Kompatible Servomotoren

Verwendbar mit den Mitsubishi-Motorserien HC-KFS, HC-MFS, HC-SFS (z. B. HC-SFS52, HC-MFS73, HC-KFS73). Alle Motoren dieser Serie besitzen Absolutwert-Encoder mit 131 072 Impulsen pro Umdrehung.


Bestandteile

NameBezeichnung auf PlatineMenge
Leistungsplatine mit SteuerplatineJ2SB-P11 / J2SB-P11B1
Leistungsteil (Power Unit)Leistungsteil1

Typische Einsatzumgebung

Dieser Verstärker wird in CNC-Maschinen, Fräsanlagen, Positioniertischen und Verpackungsmaschinen eingesetzt, meist in Kombination mit Motion-Controllern über SSCNET-Bus. Die Geräte arbeiten bei Umgebungstemperaturen von 0 – 55 °C, maximal 90 % Luftfeuchte (nicht kondensierend).


Funktionsbeschreibung

Der MR-J2S-70B regelt das Drehmoment, die Drehzahl und die Position eines angeschlossenen Servomotors.
Das Gerät verwendet sinusförmige PWM-Ansteuerung mit einem Regelkreis, der auf ca. 550 Hz ausgelegt ist.
Während Bremsvorgängen wird überschüssige Energie über den regenerativen Widerstand abgeführt. Wird dessen thermische Kapazität überschritten, löst der Fehler AL-30 aus.
Der Verstärker besitzt interne Überwachungsschaltungen für Strom, Spannung, Temperatur und Kommunikationsfehler im SSCNET-Bus.

LARM-TABELLE (gemäß PDF)

CodeFehlernameKurz-DefinitionTypische Ursachen (Auszug)Abhilfe / Reset-Hinweise
10UnterspannungVersorgungsspannung zu niedrigNetzspannung zu niedrig, Spannungseinbruch, interne Versorgung fehlerhaftVersorgung prüfen/stabilisieren; Reset durch AUS/EIN bzw. Reset-Befehl
12Speicherfehler 1RAM-SpeicherfehlerDefekte Teile im SteuerteilServoverstärker tauschen
13TimerfehlerFehlerhafte SteuerzeitSteuerplatine-ProblemServoverstärker tauschen
15Speicherfehler 2EEPROM-FehlerDefekter SpeicherServoverstärker tauschen
16Encoderfehler 1Kommunikation Encoder ↔ Verstärker unterbrochenStecker/Leitung CN2 lose/defekt, Encoder defektKabel/Stecker prüfen, Encoder/Verstärker nötigenfalls tauschen
17PlatinenfehlerCPU-/PlatinendefektKurzschluss/DefektVerstärker tauschen
19Speicherfehler 3RAM-FehlerHardwaredefektVerstärker tauschen
1AFalscher ServomotorMotortyp passt nichtFalsche KombinationKorrekte Kombination anschließen
20Encoderfehler 2Encoder-FehlerEncoder defekt, Kabelbruch/KurzschlussEncoder/Leitung reparieren/tauschen
24Fehler im LeistungskreisVerbindung Lastkreis ↔ Erde / IsolationsfehlerP-U-V-W, TE1: falscher Anschluss, Isolationswiderstand zu klein, defekte EndstufeVerdrahtung korrigieren, Kabel/Verstärker prüfen; danach Reset
25Verlust AbsolutpositionAbsolutdaten verlorenBatterie leer/ab, Encoderkondensator leerBatterie/Leitung prüfen, Nullpunkt-Rückkehr durchführen
30Überlastung BremskreisZulässige Bremsleistung überschrittenParameter falsch, interner/externer Bremswiderstand, zu viele Bremszyklen, Defekt RegenerationstransistorRichtigen Widerstand anschließen/prüfen, Bremsprofile reduzieren, defekte Teile tauschen; Reset nach Abkühlung
31Zu hohe DrehzahlDrehzahl > zulässigAggressive Beschl./Bremsrampen, instabiles System, EncoderfehlerRampen verlängern, Regler parametrieren, Encoder/Motor prüfen
32ÜberstromStrom > zulässigKurzschluss U/V/W, defekte Endstufe, Erdschluss am Motor, VerkabelungsfehlerFehlerstelle beseitigen, ggf. Verstärker tauschen; Reset
33ÜberspannungZwischenkreisspannung > GrenzwertFehlende Bremslast, falscher/externer Widerstand, VersorgungsspitzenBremswiderstand korrekt auslegen/anschließen, Versorgung prüfen
34CRC-FehlerBuskabel fehlerhaftBus nicht angeschlossen/defekt, LeitungsstörungenBus korrekt anschließen/abschirmen, Abschlusswiderstand setzen
35Zu hohe EingangsfrequenzImpulsfrequenz zu hochProgramm/ParametrierungFrequenz/Impulsrate reduzieren
36ÜbertragungsfehlerBus- oder PlatinenfehlerBus nicht angeschlossen/defekt, Platine defektBus/Platinen prüfen, ggf. tauschen
37ParameterfehlerEinstellwert außerhalb BereichFehlbedienung, DatenfehlerParameter korrigieren; ggf. Verstärker tauschen
45Überhitzung LeistungsteilEndstufe übertemperiertLüfter/Kühlung blockiert, Umgebung zu warmKühlung instandsetzen, Umgebung ≤ 55 °C; Abkühlen/Reset
46Servomotor-ÜberhitzungMotortemp. zu hochUmgebung, Motor überlastet, Thermoschalter spricht anLast reduzieren, Kühlung verbessern, auf Leichtgängigkeit prüfen
50Überlast 1Ausg.-Strom > Nenn; Lastverhältnis überschrittenInstabiles System, mechanische Überlast, falsche Klemmen U/V/W, EncoderfehlerLast reduzieren, Autotuning/Regler anpassen, Verkabelung/Encoder prüfen
51Überlast 2Max.-Ausgangsstrom mehrere SekundenMechanische Überlast, Verkabelung, InstabilitätMechanik prüfen, Begrenzungen/Regler optimieren, Fehler beheben
52Zu große AbweichungSchleppfehler > GrenzwertRampen zu aggressiv, zu kleiner In-Position-Wert, externe Kraft/Stöße, mechanische Überlast, Encoder-/KabelfehlerProfile entschärfen, IN-POSITION erhöhen, Mechanik/Encoder/Kabel prüfen
8ESerielle KommunikationSSCNET-Kommunikation gestörtInkompatibel/LeitungsfehlerController/Bus prüfen
88WatchdogCPU/Überwachunginterner FehlerVerstärker tauschen; Reset ggf. wirkungslos

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